Wir sind die älteste Kegelabteilung in Ingolstadt !!!
Kegeln, ein Leistungssport? Diese doch von so manchen Außenstehenden belächelte Sportart genießt wahrlich nicht den Respekt, den es eigentlich verdiente. Kaum einer, der nicht schon diese 2850 g schweren und 160 mm im Durchmesser betragenden aus homogener Kunststoffmasse bestehenden Kugeln auf die Bahn brachte, um die am anderen Ende der Bahn Aufrechtstehenden 1750 g schweren und 400 mm hohen Kegeln zum Umfallen zu zwingen.
So wertvoll wie das Kegelspiel auch für gesellschaftliches Zusammensein und für dieUnterhaltung ist, so ist aber doch das Sportkegeln mit anderen Maß zu messen. Wer nach 100 oder 200 Schub hintereinander, vor allem auch unter Wettkampfbedingungen auf ein respektables Ergebnis kommen will, wird schnell merken, dass das gar nicht so leicht ist. Aber ab hier wird die Sache erst so richtig interessant. Hier sind neben einer guten Kondition, die für die körperliche Leistung benötigt wird, die Beherrschung einer Technik, die Grundlage jedes Leistungssportes ist, auch ein festes Nervenkostüm für die geistige Anspannung erforderlich. Auch hier ist Erfolg mit dem alten Gesetz des Trainings verbunden.
Die am 1. Oktober 1936
von Fritz Weihretter gegründete Kegelabteilung startete mit 19 Keglern, die erstmalig dem Deutschen Keglerbund (DKB) gemeldet wurden. Nach erfolgreichen Start bis Kriegsanfang fiel jedoch die Kegelbahnanlage 1945 den Bomben zum Opfer, die zwischendurch sogar kurzzeitig als Gefangenenlager diente. Nach lockerem Spielbetrieb unter dem Kriege, dem nach der Zerstörung auch die Einstellung des Spielbetriebes folgte, fanden sich die Kegelkameraden 1950 wieder zusammen, um diesen interessanten Sport wieder weiter zu betreiben. Aus dieser Zeit ging unsererfolgreichster Kegler, Paul Müller, hervor, der in der Zeit von 1953 bis 1969 zahlreiche Bayerische-, Bezirks-, Stadt-, und Vereinsmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Trotz langjähriger sportlicher Erfolge (in der damaligen Ortsmeisterschaft konnte die A-, und B-Mannschaft in den Sportjahren von 1953 bis 1966 in ihren Klassen immer den 1. Platz erreichen) konnten zur Saison 1969/70 nur zwei Mannschaften gemeldet werden.
Mit nur 11 Mitgliedern war es eine harte Zeit, und man war froh, wenn die Fünfermannschaften vollzählig antreten konnte. Erst 1972, nach Einweihung einer 6- Bahnenanlage unter Vorstand Georg Kaindl, konnte man wieder auf heimischen Bahnen spielen, nachdem man jahrelang die Kegelbahn im Hauptbahnhof und danach auf der Kegelbahn des Gasthauses Stangl “fremdgehen” musste. Erfreulicherweise schloss sich im Zuge der Einweihung auch die Gründung einer eigenen Damenabteilung an, die nun mit einer Mannschaft an den Punktespielen teilnahm .Der Tainingstag am Dienstagnachmittag, wie auch die sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten waren damals von den Herren getrennt.
Bis zur Saison 1975/76, dem zu diesem Zeitpunkt Anton Kohlmeier Vorstand, waren bereits wieder fünf Herrenmannschaften im Einsatz. Die I. Herrenmannschaft erreichte bereits das dritte Mal in Folge die Meisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksklasse A war der Erfolg. Im April des Jahres 1976 wurde das 40-jährige Bestehen der Kegelabteilung mit einem Pokalturnier gefeiert, das damals von Anton Kohlmeier und Erich Rindlbacher organisiert wurde. Hierzu waren 66 Mannschaften, darunter 8 Damenmannschaften, angetreten. Zur Saison 1978/79 konnte erstmals sogar aufgrund Mitgliederzugänge eine sechste Mannschaft ins Rennen geschickt werden. Man kann sich auch noch zu dieser Zeit an die Ausspielung des Kaindl-Wanderpokals und des Stettnerpokals erinnern.
1980 führte dann ein Mitgliederschwund bei den Damen zu einer einjährigen Spielpause, an der keine Damenmannschaft mehr an den Punktespielen teilgenehmen konnte. Ein Jahr darauf entschloss man sich, Damen und Herren auf zwei Trainingstage zusammenzulegen, und man ist sich im Nachhinein einig, das sich dies sowohl in sportlicher wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht insgesamt sehr positiv auf die Abteilung ausgewirkt hat. Die Saison 1984/85 wurde mit Meldung einer zweiten Damenmannschaftbegonnen, bei der die I. Damenmannschaft nach Erringung der Meisterschaft in die Bezirksliga A aufstieg, und die II. Damenmannschaft auf Anhieb auch einen Aufstieg in die Kreisliga verbuchen konnte.
1986 wurde zum 50-jährigen Bestehen der Kegelabteilung ein Turnier unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Peter Schnell durchgeführt. Dieses Jubiläumsturnier wurde mit einem Festabend mit Siegerehrung und Tanz in der kl. Sporthalle des ESV gebührend gefeiert. Neben dem Bestreiten der Punktekämpfe, die in der Regel von Mitte September bis Ende April stattfinden, sind noch etliche sportliche wie auch gesellschaftliche Aktivitäten an der Tagesordnung. Hierzu zählen eine alljährlich durchgeführte spannendeClubmeisterschaft, ein Tandemturnier, Pokalturniere, Freundschaftsspiele und auch Teilnahme an Meisterschaften. Des weiteren sind z.B. Ausflüge, Radeltouren, Grillfeste, Weihnachtsfeier, Rosenmontagskegeln, gemeinsame Skifahrt und Schafkopfturnier nicht mehr wegzudenken. Auch spontane “Abenteuer” sind inbegriffen. Kurzfristig ausgemachtes Baden am See oder Eisstockschießen ist für Jedermann ein Spaß. Es ist neben den Punktespielen ein willkommener Ausgleich und gehört zu einem gesundem Vereinsleben dazu. Unsere 40 Mitglieder umfassende Abteilung mit einem Altersdurchschnitt von 34 Jahren lässt ahnen, dass das Sportkegeln nicht nur für die ältere Generation interessant ist. Es ist eben ein Sport für Jung und Alt.
Wer sich für diesen Sport begeistern möchte, der kann ganz zwanglos einmal an den Trainingstagen bei uns reinschauen.